Wissenswertes zum Depotübertrag

So klappt’s mit dem Wertpapier-Umzug

Depotübertrag

Es kann viele Gründe geben, mit dem Depot zu einem anderen Geldinstitut oder einem anderen Broker zu wechseln. Zum Beispiel zu hohe Depotkosten oder ein zu geringes Angebot an Wertpapieren beim bisherigen Anbieter.

Wertpapiere übertragen – Eine Anleitung für einen Depotwechsel

Bevor Sie Ihre Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder ETFs übertragen, sollten Sie prüfen, ob diese beim neuen Anbieter handelbar sind. „Nicht alle Broker unterstützen jedes Wertpapier“, sagt Paul Maares, Referent für Kapitalmarkt und Anlegerschutz bei der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW).

Sein Ratschlag: Anlegerinnen und Anleger sollten im Online-Depot des neuen Anbieters nach der Wertpapierkennnummer (WKN/ISIN) ihres Wertpapiers suchen. Wird es gefunden und zum Kauf angeboten, sollte es auch grundsätzlich handelbar und damit übertragbar sein. „Ist ein Wertpapier beim neuen Anbieter nicht verfügbar, können Sie es entweder im alten Depot belassen oder Sie müssten es vor dem Wechsel verkaufen, falls das alte Depot gänzlich geschlossen werden soll“, so Maares.

Der Depotübertrag in 3 Schritten:

  • Schritt 1 – Neues Depot eröffnen: Bevor Anlegerinnen und Anlegerinnen ihre Wertpapiere übertragen, sollten sie ein Depot bei der neuen Bank oder dem neuen Broker eröffnen.
  • Schritt 2 – Übertragungsformular ausfüllen: Füllen Sie das Depotübertrag-Formular des neuen Anbieters sorgfältig aus. Dieses Formular findet sich meist im Online-Banking, der App oder teilweise auch noch als PDF zum Download beim neuen Anbieter. „Viele Anbieter bieten an, den Depotübertrag inklusive Kündigung des alten Depots vorzunehmen“, sagt Maares. In diesem Fall genüge es, im Formular das entsprechende Feld anzukreuzen.
  • Schritt 3 – Ausgefülltes Formular absenden: Bei manchen Anbietern erhält man das Formular als PDF und muss es selbst per Post oder E-Mail an die bisherige Depotbank schicken. „Informieren Sie sich, ob ihr bisheriger Anbieter einen Originalauftrag per Post verlangt oder eine eingescannte Kopie per E-Mail akzeptiert“, rät Maares. Manche Neobroker ermöglichen Übertragungsaufträge nur noch im Online-Banking-Bereich beziehungsweise per App-Auftrag.

Tipp: Wie Sie Ihr Depot zur ING übertragen, lesen Sie an dieser Stelle.

So lange dauert der Depotübertrag

„Ein Depotübertrag dauert in der Regel zwei bis acht Wochen“, sagt Maares. Laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sollte ein Übertrag zwar innerhalb von maximal drei Wochen abgeschlossen sein. „Allerdings hängt die Dauer stark vom Einzelfall ab, vor allem, wenn ausländische Wertpapiere involviert sind“, so Maares.

Bleibt eine Bestätigung für den Depotübertrag über einen längeren Zeitraum aus, können Sie nach etwa drei Wochen bei beiden Anbietern nach dem Stand fragen. Sollte sich der Vorgang unverhältnismäßig lange hinziehen, haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, bei der BaFin oder bei Verbraucherschlichtungsstellen Beschwerde einzureichen. „Dies erhöht den Druck auf die Banken, den Prozess zügig abzuschließen“, so Maares.

Was beim Depotübertrag mit Blick auf Steuern zu beachten ist

Ein Übertrag des Wertpapierdepots auf einen selbst gilt nicht als Verkauf der Wertpapiere, es fällt also keine Abgeltungsteuer auf Buchgewinne an. Im Übertragungsformular wird dieser Fall meist als „Depotübertrag ohne Eigentümerwechsel“ bezeichnet.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass alle steuerrelevanten Daten mitwandern. „Vor allem die Einstandskurse und Anschaffungsdaten sollten im neuen Depot korrekt hinterlegt sein, da diese später die Berechnung des Gewinns/Verlusts für die Steuer beeinflussen“, sagt Maares.

Planen Anlegerinnen und Anleger, ihr altes Depot komplett zu schließen, sollten sie im Übertragsauftrag angeben, dass auch die Verlustrechnung übertragen werden soll. „Falls nur ein Teil übertragen wird oder das alte Depot vorerst bestehen bleiben soll, können Verluste weiter dort verrechnet werden“, so Maares. Andernfalls besteht die Möglichkeit, sich zum Jahresende eine Verlustbescheinigung von der alten Bank ausstellen zu lassen, um die Verluste in der Steuererklärung (eigene einkommenssteuerrechtliche Veranlagung/Anlage KAP) geltend zu machen.

Nicht vergessen: Den Freistellungsauftrag (Sparer-Pauschbetrag) beim bisherigen Anbieter kündigen beziehungsweise bei einem dort weiter bestehenden Depot reduzieren und dem neuen Anbieter einen Freistellungsauftrag erteilen.

3 Tipps für einen reibungslosen Depotübertrag

  1. Einen Depotwechsel sollten Sie nicht planen, wenn Sie vorhaben, die betreffenden Wertpapiere in Kürze zu verkaufen. „Während des Transfers sind die Positionen eingefroren und nicht handelbar“, sagt Maares.
  2. Falls Sie im alten Depot etwa monatliche ETF-Sparpläne laufen haben, sollten Sie diese stoppen, bevor Sie den Übertrag veranlassen. Ansonsten besteht das Risiko, dass Buchungen ins Leere laufen.
  3. Beim Übertrag werden nur ganze Wertpapieranteile übertragen. „Bruchstückanteile können technisch nicht von einem Anbieter zum anderen wechseln“, so Maares. In der Praxis verbleiben Bruchstücke daher im alten Depot. Viele Anbieter verkaufen diese Anteile automatisch und kostenlos für Sie.

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