Kosten erkennen und Alternativen prüfen

So vermeiden Sie teure Heizfallen!

Kosten Gasheizung

Mollig warm im eigenen Heim – so soll es in der kalten Jahreszeit eigentlich sein. Doch mit welcher Heizmethode die Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände kommt, darüber herrscht oftmals große Ratlosigkeit. Bei fast drei Viertel der Heizungen in Wohnungen in Deutschland kommen nach einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) noch immer fossile Brennstoffe wie Gas und Öl als Energieträger zum Einsatz.

Geht es um die Entscheidung einer Heizungsmodernisierung, etwa weil die bestehende nicht mehr funktioniert oder deren Effizienz aus Altersgründen unbefriedigend ist, stellt sich die Frage: Welche Heizvariante ist angesichts steigender Energiepreise, neuer gesetzlicher Vorgaben und dem Wunsch nach mehr Effizienz die geeignetste und die günstigste? Auf den ersten Blick liegt die Sache für Hausbesitzerinnen und -besitzer auf der Hand: Nach wie vor erscheint eine Gasheizung preiswert und unkompliziert.

Doch nach dem Einbau kommt es oft zu negativen Überraschungen: Die tatsächlichen Kosten sind deutlich höher als zunächst erwartet. Neben den offensichtlichen Anschaffungskosten kommen stetig steigende Betriebskosten hinzu. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und welche Alternativen zum klassischen Gasheizsystem sinnvoll sein können.

Anschaffungskosten für eine neue Gasheizung

Einen allgemeingültigen Preis für eine neue Gasheizung gibt es nicht. Denn viele Faktoren haben einen Einfluss auf die Kosten. Die wichtigsten sind:

  • die Größe und der Dämmwert des Hauses,
  • der daraus resultierende Heizbedarf und
  • die vorhandene Infrastruktur.

Eine grobe Einordnung der Kosten ist dennoch möglich. Ersetzen Sie in Ihrem Einfamilienhaus Ihre bestehende Gasheizung durch eine neue, kommt laut dem Anbieter von Heizungslösungen Vaillant folgender Aufwand auf Sie zu:

  • Für eine wandhängende Gastherme müssen Sie mit 1.800 bis 4.500 Euro rechnen, abhängig vom Modell und der Heizleistung.
  • Ein Standheizkessel schlägt mit 6.000 bis 10.000 Euro zu Buche, je nach Größe.
  • Zusätzlich fallen Installationskosten in Höhe von bis zu 2.000 Euro an.

Summa summarum kostet eine neue Gasheizung bei vorhandener Infrastruktur demnach zwischen knapp 10.000 Euro und gut 16.000 Euro.

Wärmepumpen können eine Alternative sein

Die Preise für den Einbau einer Wärmepumpe schrecken Interessierte vor diesem Hintergrund erst einmal ab. Je nach Art und Größe müssen Sie zwischen etwa 20.000 und 40.000 Euro für ein Einfamilienhaus rechnen. Dennoch kann sich der Tausch auf lange Sicht lohnen.

So sind die Verbrauchskosten für Erdgas in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen, wie der „Techem Atlas 2025 für Energie, Wärme & Wasser“ zeigt: Pro Quadratmeter Wohnfläche wuchs der Preis für Erdgas von 2021 bis 2024 um insgesamt 40,6 Prozent. Der für den Antrieb einer Wärmepumpe erforderliche Strom hat sich laut der Studie mit einem Anstieg von 1,8 Prozent in diesem Zeitraum dagegen nur geringfügig erhöht.

Darüber hinaus verteuern Aufschläge für das emittierte CO2 die Gasheizung langfristig. Mit einer schrittweise steigenden CO2-Bepreisung soll ein Anreiz für mehr Sparsamkeit sowie zu einem Umstieg auf klimafreundliche Technologien gesetzt werden. So müssen ab 2027 auch Privatpersonen CO2-Emissionszertifikate kaufen, wenn sie mit fossilen Brennstoffen heizen, wie die Lohnsteuerhilfe Bayern informiert. Die Kosten hängen vom eigenen CO2-Ausstoß und der Anzahl der verfügbaren Zertifikate ab. Da die Anzahl der Zertifikate begrenzt ist, dürfte der Preis zwangsläufig immer weiter steigen.

Fördermöglichkeiten im Auge behalten

Es ist zudem möglich, für die Anschaffung einer Wärmepumpe ein zinsgünstiges Darlehen von der Förderbank KfW oder einen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu bekommen (etwa das KfW-Programm 458). Insgesamt können Eigentümerinnen und Eigentümer mit diesen Mitteln in vielen Fällen bis zu 70 Prozent der Kosten decken, aber nur, wenn der Antrag rechtzeitig vor dem Kauf und der Installation gestellt wird. „Alternativ zur KfW-Förderung kann eine Steuerermäßigung von 20 Prozent genutzt werden“, weiß die Lohnsteuerhilfe Bayern.

Angesichts der CO2-Preis-Entwicklung und der einmalig hohen Förderquoten bieten moderne Heizsysteme langfristig wirtschaftliche Vorteile. Nach Angaben der Lohnsteuerhilfe senkt die Wärmepumpe die Heizkosten im Vergleich zu einer Erdgasheizung im Schnitt um 30 bis 45 Prozent und bietet einen drei- bis fünffachen höheren Wirkungsgrad.

Informieren, vergleichen, planen

Wer die Investition in eine neue Heizung plant, sollte sich nicht nur auf den ersten Preis verlassen. Folgende Tipps helfen, die richtige Entscheidung zu treffen:

  • Informieren Sie sich gründlich: Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie die Anschaffungs- und Installationskosten verschiedener Heizsysteme.
  • Beachten Sie die Förderbedingungen: Prüfen Sie genau, welche Heizsysteme aktuell gefördert werden und welche Voraussetzungen dafür gelten.
  • Achten Sie auf die Betriebskosten: Kalkulieren Sie nicht nur die einmaligen, sondern auch die laufenden Kosten für Gas, Wartung und Reparaturen.
  • Lassen Sie sich professionell beraten: Eine Energieberatung kann helfen, die beste Lösung für Ihr Gebäude zu finden und versteckte Kosten aufzudecken.
     

Der Wohnkredit für den schönsten Ort der Welt

Alles auf den Kopf stellen? Sanieren? Tapetenwechsel? Egal, was Du vorhast: Verwirkliche mit unserem Wohnkredit Deine Ideen und mach es Dir noch schöner Zuhause.

Illustration einer Frau, die auf einem Haus mit Preisschild sitzt