Frauen und Geld – Anlagetipps

Richtig anlegen und finanziell unabhängig werden

Geldanlage 5 min Lesedauer 27.01.2022
Frauen an der Börse

Geld richtig anlegen – eine reine Männersache? Von wegen! Frauen und Finanzen, das sind keine Gegensätze. Die Zahl der Anlegerinnen, die ihren Vermögensaufbau selbst in die Hand nehmen und so finanziell unabhängig werden, wächst – auch wenn Anleger immer noch die Nase vorn haben.

Immer mehr engagieren sich am Aktienmarkt

Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) waren im Jahr 2020 knapp 12,4 Millionen Bürger*innen am Aktienmarkt engagiert. Das ist ein Plus von rund 2,7 Millionen Menschen im Vergleich zum Jahr 2019. Unter den 2,7 Millionen Anlegern waren

  • 2,1 Millionen Männer und
  • Etwa 650.000 Frauen

Frauen setzen auf Fondssparen

Der Zuwachs bei den Anlegern sei damit dreimal so groß wie bei den Anlegerinnen. Ein Blick in die Aktionärszahlen des DAI für 2020 zeigt:

  • Bei den Anlegerinnen geht der gesamte Zuwachs (643.000) auf Anlagen in breit streuende Fonds/ETFs. Und Aktien für Frauen? Die Zahl der Aktionärinnen, die unmittelbar auf einzelne Aktien setzen, ist dagegen stabil geblieben (64.000).
  • Bei den Anlegern wächst ebenfalls das Interesse am Sparen mit Fonds/ETFs (plus 1,59 Millionen). Männer setzen aber auch häufiger auf die direkte Anlage in Aktien – hier gab es ein Plus von 1,1 Millionen.

Mehr Männer als Frauen legen ihr Geld an der Börse an

„Trotz des gewachsenen Interesses der Frauen am Fondssparen legen immer noch zu wenige Sparerinnen ihr Geld an der Börse an (4,5 Millionen Frauen im Vergleich zu 7,9 Millionen Männer)“, schreibt das DAI.

Dabei bietet es sich an, dass sich gerade Frauen mehr am Aktienmarkt engagieren, da sie im Ruhestand im Schnitt weniger gesetzliche Rente erhalten. Auf diese Weise können sie ihre Altersvorsorge perfekt ergänzen.

Frauen stehen oft finanziell schlechter da

Finanziell unabhängig zu sein ist aber nicht nur mit Blick auf die Altersvorsorge wichtig – auch in jungen Jahren ist das Thema Frauen und Geld aktuell. Frauen sind finanziell oft schlechter gestellt, selbst in hochbezahlten Jobs. Sie verdienen meist weniger als ihre (Ehe-)Partner, arbeiten mehr zugunsten der Familie und des Haushalts in Teilzeit und geben häufig zum Wohle ihrer Lieben ihre Karriere auf. Aber trotz allem: ein Vermögensaufbau für Frauen ist möglich!

Wie Frauen finanziell unabhängig werden

Verschaffen Sie sich als erstes einen Überblick über Ihre Finanzen. Das geht am besten ganz klassisch mit einem Haushaltsbuch, für das es inzwischen auch viele digitale Apps gibt. So loten Sie aus, welchen Betrag genau Sie für Ihre Geldanlage übrig haben.

  • Ausgleich vereinbaren: Sie arbeiten zugunsten der Kindererziehung weniger oder bleiben ganz zu Hause? Vereinbaren Sie unbedingt mit Ihrem Partner noch vor Ehe beziehungsweise Partnerschaft und Kindern, dass er ihnen dafür einen finanziellen Ausgleich zahlt.
  • Notgroschen ansparen: Achten Sie darauf, dass Sie immer einen Notgroschen haben. Finanzexpert*innen empfehlen, ungefähr zwei bis drei Monats-Nettogehälter für den Notfall auf einem Tagesgeldkonto zu parken.
  • Schulden tilgen: Sie haben unlängst einen Ratenkredit aufgenommen – etwa für eine Reise? Tilgen Sie erst Ihre Schulden, bevor Sie mit dem Investieren beginnen. Denn die Zinsen für Ratenkredite sind in der Regel höher als die für Geldanlagen.

Anlagetipps für Frauen

Für Frauen, die Geld investieren, gilt: „Je früher Sie anfangen, desto besser nutzen Sie den Zinseszins“, schreibt etwa die Stiftung Warentest auf ihrer Website. Zinseszinseffekt heißt: Die Zinsen, die Sie auf Ihr angelegtes Geld bekommen, werden im nächsten Jahr mitverzinst. Die Anlagemöglichkeiten im Überblick:

  • ETF: Sie müssen nicht unbedingt ein Börsenprofi sein, wenn Sie mit Wertpapieren handeln möchten. Sie wollen in börsengehandelte Indexfonds investieren? Dann müssen Sie über die Entwicklung eines einzelnen Unternehmens wenig nachdenken. Sogenannte ETF (Exchange Traded Fund) bilden große Aktienindizes wie etwa den Deutschen Aktienindex DAX ab. Im DAX sind die die 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen gelistet. Entwickeln Sie sich positiv, schneidet auch der ETF positiv ab. Schon mit kleinen Beträgen können Sie eine breite Streuung ihrer Wertpapiere erreichen und so das Risiko von Verlusten verringern. Für den langfristigen Vermögensaufbau sind ETF daher auch für Frauen mit wenig Kapital interessant. 
  • (Einzel-)Aktien: Eignen Sie sich Wissen zum Thema Aktien an. Ein guter Anfang ist es, den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung zu lesen. So können Sie sich seriös über Unternehmen informieren. Viele Hinweise liefern auch Publikationen von Stiftung Warentest, besuchen Sie auch deren Website. Auch Deutschlands Börsen, etwa die Börse in Frankfurt/Main, bieten rund um das Thema „Frauen und Finanzen“ Events, Seminare und Webinare. Mittlerweile gibt es auch eine Reihe an Blogs und Podcasts wie zum Beispiel Madame Moneypenny, die speziell auf Geldanlage für Frauen ausgerichtet sind.
  • Online-Vermögensverwaltung: Sie möchten lieber mit Unterstützung anlegen? Dann kann eine Online-Vermögensverwaltung für Sie das richtige sein. Sie beantworten Fragen zur Ihren Investment-Wünschen und können sich so ein individuelles ETF-Portfolio erstellen lassen. Dann können Sie sich entspannt zurücklehnen.

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