Fonds, ETFs oder Aktien: Welche Kosten dabei anfallen können

Kosten einer Wertpapieranlage

Geldanlage 5 min Lesedauer 06.08.2021
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Wer auf eine Wertpapieranlage in Fonds oder ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Indexfonds) setzt, sollte nicht nur die mögliche Rendite im Blick haben – es entstehen auch Kosten, die recht unterschiedlich ausfallen können. „Deshalb lohnt es sich immer, Preise und Leistungen mehrerer Anbieter zu vergleichen“, sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Kosten für Wertpapierdepots sind unterschiedlich

Fällt die Wahl bei der Anlage auf Fonds oder ETFs, wird ein Wertpapierdepot benötigt. „Für Anleger ist es ideal, wenn Depotanbieter keine Grundgebühr erheben und die Handelskosten für Käufe, Verkäufe und Sparpläne minimal sind“, erklärt Kurz. Viele Onlinebanken bieten kostenlose Depots an, bei Filialbanken ist die Depotführung indes vergleichsweise teuer.

Ordergebühren entstehen in jedem Fall

Bei Wertpapierkäufen und –verkäufen entstehen für Anleger*innen in jedem Fall Ordergebühren, also Transaktionskosten. Auch diese können unter anderem je nach Wertpapiertart in ihrer Höhe sehr unterschiedlich ausfallen. Viele Broker – also Depotbanken – setzen einen festen Grundpreis an und verlangen zusätzlich ein volumenabhängiges Entgelt. Bei anderen Brokern ist die Ordergebühr abhängig vom Investmentvolumen. Einblick in die Konditionen unseres Direkt-Depots kriegen Sie hier.

Kosten und hilfreiche Kennzahlen für die Auswahl von Fondsanteilen:

  • Ausgabeaufschlag: Dabei handelt es sich um eine einmalige Gebühr. Sie fällt beim Erwerb von Fondsanteilen an. Auch hier betont Kurz: „Die Höhe des Ausgabeaufschlags schwankt enorm“. Festgesetzt wird sie von der jeweiligen Kapitalanlagegesellschaft.

  • Verwaltungsvergütung: Ein von der Kapitalanlagegesellschaft festgelegter Prozentsatz des Fondsvermögens ist die Verwaltungsgebühr. Die Höhe hängt in der Regel vom jeweiligen Fondstyp ab.

  • Erfolgsgebühr: Für einige Fonds wird zusätzlich eine Erfolgsgebühr verlangt. „Sie fällt süffisanter Weise nur bei Fonds für Privatanleger an“, sagt Thomas Mai, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen. Gegenüber professionellen Anlegenden lasse sich eine solche Gebühr nicht durchsetzen. „Dass ein Fonds mit Erfolgsgebühr erfolgreicher ist, ist mehr als fraglich und bisher nicht nachgewiesen“, betont Mai.

  • Handelsplatzgebühren: Anstelle von Handelsplatzgebühren ist mitunter auch von Börsengebühren die Rede – beides meint das Gleiche. Die Höhe dieser Gebühren richtet sich nach dem jeweiligen Börsenplatz, sie fallen unabhängig vom gewählten Broker an. Der Broker gibt sie in der Regel als Fremdspesen an den Anlegenden weiter. Ausländische Börsen sind dabei zumeist teurer als inländische Handelsplätze.

  • TER: Achten Sie bei Fonds und ETFs im Produktinformationsblatt unbedingt auf die TER, also die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio). „Eine sehr hohe TER ist eine regelrechte Renditebremse“, warnt Mai. Bei der TER werden die internen Gesamtkosten eines Fonds ins Verhältnis zum Fondsvolumen gesetzt. Bei ETFs liegt sie laut Mai in der Regel zwischen 0,07 bis 0,60 %, bei aktiv gemanagten Fonds zwischen 1,5 bis 2,0 % und darüber. Nicht enthalten sind der Ausgabeaufschlag, die Ordergebühren und Kosten enthaltener Zielfonds, vor allem bei Dachfonds. Daher wurde die TER um die Kennzahl laufende Kosten (Ongoing Charges) ergänzt.

  • TD: Die zwei Buchstaben stehen für Tracking Difference. Diese misst die Differenz zwischen der Index-Rendite und der ETF-Rendite. „In diesem Sinne fungiert sie als eine zusätzliche Kosten-Kennzahl für ETFs“, erläutert Finanzexperte Mai. Mit der Kennziffer TD lassen sich die zusätzlichen internen ETF-Kosten bemessen, die nicht in der TER enthalten sind. „Anleger sollten der Einfachheit halber trotzdem eher die TER im Auge behalten“, rät Mai.

Wo eine detaillierte Aufstellung der Kosten zu finden ist

Es gibt verschiedene Produktinformationsblätter. Im Factsheet eines Fonds finden sich viele Angaben, auch zu Verwaltungskosten und laufenden Kosten. „Besser geeignet ist die WAI, also die wesentliche Anlegerinformation“, sagt Mai. Sie muss laut EU-Recht von europäischen Investmentgesellschaften bereitgestellt werden und enthält unter anderem Angaben zum Ausgabeaufschlag, zu den laufenden Kosten und ob etwa Erfolgsgebühren erhoben werden.

Welche Kosten beim Kauf von Aktien anfallen

Das sind zum einen Depotgebühren und Ordergebühren. Eine Rolle spielen außerdem:

  • Variable Zusatzkosten: Manche Broker verlangen Zusatzgebühren bei Order per Telefon oder wenn Anlegende etwa Limits setzen. Stellt ein Broker zum Beispiel Analyse-Tools zur Verfügung, kann das ebenfalls Kosten verursachen.

Wichtig: Achten Sie beim Aktienkauf auf den Spread, die Spanne. „Sie zeigt die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis auf und kann je nach Handelszeit und Börsenplatz unterschiedlich hoch ausfallen“, erläutert DSW-Experte Kurz. Ist der Spread gering, weist dies auf eine hohe Liquidität der Aktie hin, sprich: Das Papier wird an der Börse oft und problemlos gehandelt.

Noch ein Tipp zum Schluss: Prüfen Sie anfallende Kosten während dem Orderprozess noch einmal über den Ex-ante Kostenausweis.

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