Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Da ist sie wieder, die Null vor dem Komma: Das Statistische Bundesamt gibt den vorläufigen Wert für die Inflation im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat mit nur noch 0,8 Prozent an. So niedrig lag der Wert zuletzt im November 2016, wie unser Chart der Woche zeigt. Gegenüber dem März dieses Jahres stiegen die Preise um 0,3 Prozent. Hatte es Anfang 2020 noch Befürchtungen gegeben, die Preissteigerung könnte den Zielwert von „unter, aber nahe 2 Prozent“ womöglich in absehbarer Zeit sogar überschießen, ist spätestens in der Corona-Krise nicht mehr viel von derartigen Überlegungen übrig.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Der Ölpreis ist zum ersten Mal in der Geschichte negativ geworden. Wie ist das zu erklären? Und kann man deshalb bald kostenlos tanken? Außerdem unterhalten sich Inga Fechner und Sebastian Franke in Folge 57 über eine mögliche neue Abwrackprämie für die gebeutelte Autoindustrie und die jüngsten Konjunkturindikatoren.
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Quelle: Refinitiv Datastream, angelehnt an FT/Peter Wells
Der Tag der Erde, mit dem seit 1970 auf den Zustand der Umwelt aufmerksam gemacht werden soll und seinen Ursprung in der Ölpest von Santa Barbara im Jahr 1969 nahm, wurde in dieser Woche zum 50. Mal gefeiert. Und genau in dieser Jubiläumswoche ist Rohöl zum ersten Mal in der Geschichte mit negativen Preisen gehandelt worden. Ebenfalls vor fast 50 Jahren warnte der Club of Rome, eine internationale Vereinigung von Experten, vor der Endlichkeit von Rohstoffen und prognostizierte, dass die Ölreserven in 20 Jahren erschöpft seien. Doch derzeit sprudeln die Ölquellen so stark wie selten und der Preis für ein Fass Öl war tatsächlich negativ. Was ist also am Ölmarkt los?
Regierungen und Zentralbanken haben innerhalb kürzester Zeit Geldbeträge in Billionenhöhe zur Verfügung gestellt. Alleine beim Eurogruppentreffen letzte Woche wurden Maßnahmen in Höhe von 540 Milliarden Euro beschlossen. Doch die Streitigkeiten innerhalb der Eurozone sind damit nicht gelöst. Droht also die nächste Eurokrise? Und rollt angesichts der Geldflut bald eine Inflationswelle auf uns zu? Darüber redet Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner in Folge 56 unseres Podcasts.
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Quelle: Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft
Was Musikfans und Fußballfreunde schon länger befürchtet hatten, wurde nach der Telefonkonferenz zwischen Bundeskanzleramt und den Landesregierungen am Mittwoch bittere Gewissheit: Wie Angela Merkel verkündete, bleiben zur Bekämpfung des Coronavirus Großveranstaltungen bis mindestens 31. August untersagt. Bis dahin wird es also keine Spiele der Fußball-Bundesligen vor Publikum geben; auch die groß angekündigten Konzerttourneen zahlreicher Künstler durch deutsche Hallen und Stadien fallen aus oder werden verschoben.
Österreich hat als eines der ersten Länder in der EU Lockerungsmaßnahmen der durch Covid-19 besehenden Beschränkungen angekündigt. Was wurde beschlossen und kann das als Blaupause für Deutschland dienen? Über die Maßnahmen, die wirtschaftlichen Auswirkungen und Szenarien in Österreich und Deutschland, Kurzarbeit und Österreichs Rolle in der EU reden Carsten Brzeski und Inga Fechner in Folge 55.
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Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)
Kurzarbeit – spätestens seit der globalen Finanzkrise hat sich dieses Mittel zur Sicherung von Arbeitsplätzen in zahlreichen Ländern der Welt bewährt. Auch in der jetzigen Coronakrise sind bereits zahlreiche Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt worden, um die Produktions- und Konsumverluste abzufedern.
Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus sind kostspielig: Wirtschaftliche Aktivität und damit auch Steuereinnahmen gehen durch den „Lockdown“ deutlich zurück, gleichzeitig sollen die ökonomischen Folgen für Menschen und Unternehmen durch staatliche Unterstützung abgefedert werden. Das stellt die ohnehin strapazierten Staatsfinanzen einiger Länder vor neue Herausforderungen. Carsten Brzeski und Sebastian Franke sprechen unter anderem über verschiedene derzeit diskutierte Möglichkeiten, die am schwersten getroffenen Länder zu unterstützen.
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Quelle: Johns Hopkins Coronavirus Resource Center, Eurostat, U.S. Bureau of Economic Analysis
Im Laufe des heutigen Freitags hat die Zahl der weltweit bestätigten COVID-19-Erkrankungen die Marke von einer Million überschritten – knapp ein Viertel davon in den Vereinigten Staaten. Lässt man China, wo die Fallzahlen nur noch sehr langsam steigen, außen vor, sind die nächsten vier Länder auf der Liste Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich. Vier Länder, die stark miteinander und als Industrieländer auch international vernetzt sind – beste Voraussetzungen für die Verbreitung des hochansteckenden Coronavirus.