Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski ist eigentlich gerade als JFK Memorial Policy Fellow an der Harvard University für einen Forschungsaufenthalt. Für einen kurzen Blick auf die Finanzmärkte hatte er trotzdem Zeit und berichtet in der aktuellen Folge direkt vom Campus, wie es der Weltwirtschaft aktuell geht, was die technische Rezession für die deutsche Wirtschaft bedeutet und warum die Nominierung von Isabel Schnabel für das Direktorium der EZB eine gute Nachricht ist.
Trotz der langen Phase gedämpften Wirtschaftswachstums ist die japanische Wirtschaft nach wie vor die drittgrößte der Welt und eine der innovativsten und digital bewussten Volkswirtschaften. Wie passt da die Liebe der Japaner für Bargeld rein? Welche Auswirkungen hat die Mehrwehrsteuererhöhung? Und welche wirtschaftlichen Trends lassen sich beobachten? Inga Fechner berichtet im Gespräch mit Sebastian Franke über ihre Eindrücke der japanischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Dieses Mal wurde es tatsächlich durchgezogen. Vier Jahre später als ursprünglich geplant wurde die Mehrwertsteuer in Japan am 1. Oktober 2019 von 8% auf 10% angehoben. Doch die Sorge bleibt, dass die Erhöhung auch dieses Mal die Wirtschaft abwürgen könnte. Um einen weicheren Übergang zu gewährleisten, gibt es daher auch vorerst noch einige Ausnahmen, inklusive Anreizen zu mehr elektronischer Zahlung.
„When there is a will, there is a deal – we have one!” So äußerte sich gestern EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach zähen Verhandlungen mit der britischen Regierung um Premierminister Boris Johnson auf Twitter. Aber worin besteht der Durchbruch – und ist das wirklich das Ende der vermeintlich unendlichen Geschichte rund um den Brexit?
Anfang der Woche gab die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften die diesjährigen Preisträger des Wirtschaftsnobelpreises bekannt. Der „Preis der Schwedischen Reichsbank in Wirtschaftswissenschaft zur Erinnerung an Alfred Nobel“, der im Gegensatz zu den Auszeichnungen für Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedensbemühungen nicht vom Dynamit-Erfinder selbst gestiftet wurde, geht in diesem Jahr an Abhijit Banerjee (MIT), Michael Kremer (Harvard) und Esther Duflo (MIT), die mit ihren 46 Jahren die bislang jüngste und erst die zweite weibliche Preisträgerin ist.
Was macht ein (Chef-)Volkswirt eigentlich den ganzen Tag? Was sind die Aufgaben nach innen und nach außen? Wie kommt man an so einen Job, worin liegt sein besonderer Reiz – und worauf könnte Carsten Brzeski auch gerne verzichten? Im Gespräch mit ING-Ökonomin Inga Fechner plaudert er aus dem Nähkästchen.
Noch bis vor gut einem Jahr kannten die Konjunkturindikatoren in Deutschland nur eine Richtung. Das stimmt seitdem immer noch – aber die Richtung ist eine andere. Die Wirtschaft sich hat nach fast einem Jahrzehnt bemerkenswerten Wachstums deutlich abgekühlt. Doch zumindest der Konsum zeigte sich zuletzt erholt; die Einzelhandelsumsätze sind im August wieder gestiegen. Angesichts eines weiterhin starken Arbeitsmarktes haben die Konsumenten ihre Zuversicht offenbar noch nicht verloren.
Berlin verteidigt seinen ersten Platz im ING-Innovationsindex, verliert aber Punkte bei der Betriebsdynamik. Während der Spitzenreiter schwächelt, holen die Bundesländer im hinteren Teil des Rankings auf. Während unter normalen Umständen eine Konvergenz zwischen den innovationsstarken und innovationsschwächeren Bundesländern eine willkommene Entwicklung wäre, besteht mit der aktuellen Abkühlung der Konjunktur die Gefahr eines Einpendelns des gesamten Landes auf niedrigem Niveau. In Zeiten von Handelsstreit, Brexit, Klimakrise und Niedrigzinsen ist Selbstgefälligkeit keine Option.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto "Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft" über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Wie vor ihr schon die deutschen EZB-Direktoriumsmitglieder Jürgen Stark und Jörg Asmussen hat Sabine Lautenschläger ihren Rücktritt aus diesem Gremium angekündigt. Carsten Brzeski gibt einen Ausblick darauf, vor welchen Herausforderungen die kommende Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde steht. Im Gespräch mit Sebastian Franke geht es außerdem um das Klimapaket der Bundesregierung, das angekündigte Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump und die unendliche Geschichte Brexit.