Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Die Inflation ist im Juni zwar leicht angestiegen, dass der disinflationäre Prozess, der vor einigen Monaten begonnen hat, nun schon wieder vorüber ist, bedeutet das aber nicht. Vielmehr ist von einer Sommerpause auszugehen, wie unsere Ökonomin Franziska Biehl im Gespräch mit Daniel Rohde erklärt. Außerdem sprechen die beiden über den konjunkturellen Realitätscheck, dem die deutsche Wirtschaft zuletzt unterzogen worden sein muss. Den jüngsten Frühindikatoren zufolge war der wirtschaftliche Aufschwung nämlich schon wieder vorüber, bevor er überhaupt begonnen hat.
Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da gab es um die Wettbewerbsfähigkeit keine Sorgen. Man mochte zwar nicht von florierender Wirtschaft sprechen im Lande der Wagen und Maschinen, doch Güter wurden produziert und nachgefragt, und das wirtschaftliche Ansehen im Rest der Welt war von durchaus respektabler Natur. Doch eines Tages legte sich ein dunkler Schatten über die Produktionsstätten dieses Landes und das große Glück wurde vermehrt an anderen Orten der Welt gesucht…
Die Pläne der Bundesregierung und der Europäischen Kommission zur grünen Transformation des Immobilienmarktes sind aktuell in aller Munde. Auch unsere Ökonomen haben sich in ihrer neuesten Studie „Das neue Wohnen im Grünen“ mit der Vergrünung des Immobilienmarktes sowie ihren Auswirkungen auf die Immobilienpreise auseinandergesetzt. Franziska Biehl spricht mit Chefvolkswirt Carsten Brzeski und mit Daniel Rohde über die drei Kriterien, die künftig beim Kauf einer Immobilie von Bedeutung sein werden: nicht mehr Lage, Lage, Lage sondern Energieeffizienz, Energieeffizienz, Energieeffizienz.
Auf der Homepage des Statistischen Bundesamts erschienen in den letzten Tagen zwei Meldungen, die auf den ersten Blick ganz ähnliche Sachverhalte zu behandeln schienen. „Öffentliche Schulden im 1. Quartal 2023 um 38,9 Milliarden Euro gestiegen“, hieß es da am 28. Juni. Nur einen Tag später konnte man lesen: „Überschuldete 2022: Schulden betragen im Durchschnitt das 26-fache des monatlichen Nettoeinkommens“. Nun ist zwar offensichtlich, dass es im einen Fall um die Schulden des Staates, im anderen um die von Privatleuten geht. Aber hängt das nicht trotzdem zusammen?
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Über die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank haben wir uns letzte Woche ausführlich ausgetauscht – aber auch die US-Fed hatte nur einen Tag zuvor eine interessante Entscheidung getroffen. Auch andere Notenbanken waren letzte und diese Woche aktiv. Carsten Brzeski und Sebastian Franke werfen einen Blick nach Washington D.C., Tokio, London und Ankara und beleuchten die dort getroffenen Zinsentscheidungen.
Die Pläne der Bundesregierung und der Europäischen Kommission zur grünen Transformation des Immobilienmarktes sind, insbesondere unter Anbetracht diverser Friktionen, ambitioniert. Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt hat die grüne Wende dennoch bereits jetzt: hat man in der Vergangenheit für eine besonders gute Lage draufgezahlt, werden heute Energieeffizienzprämie und Sanierungsabschlag fällig.
Im Mai sah es noch so aus, als würde die Europäische Zentralbank den aktuellen Zinserhöhungszyklus mit einem weiteren Zinsschritt im Juni beenden. Nun ist die Juni-Erhöhung da – und nicht nur wird ein weiterer Aufschlag für Juli in Aussicht gestellt, auch für die Herbstmonate werden weitere Zinsschritte nicht ausgeschlossen. Nach der aktuellen EZB-Ratssitzung erklärt Carsten Brzeski im Gespräch mit Sebastian Franke, was hinter dem Sinneswandel der EZB steckt.
Mit einer guten Nachricht hinsichtlich einer von der Corona-Pandemie schwer gebeutelten Branche konnte in dieser Woche das Statistische Bundesamt aufwarten: Die Übernachtungszahlen in deutschen Beherbergungsbetrieben liegen mittlerweile wieder auf Vorkrisenniveau. Mit 40,2 Millionen Übernachtungen wurden im April 12,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und nur noch 0,2 Prozent weniger als im April 2019 gezählt.
Lässt sich der Wohlstand einer Volkswirtschaft abseits von harten Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf messen? Kann in Zahlen gefasst werden, wie glücklich und zufrieden ein Land ist? Verschiedene alternative Wohlstandsindikatoren versuchen dies zumindest. Franziska Biehl und Sebastian Franke sprechen darüber, inwiefern zwischen monetärem und nicht-monetärem Wohlstand ein Zusammenhang besteht und stellen fest: mit hoher Wirtschaftsleistung geht tendenziell auch eine hohe Wohlfahrt einher.