Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Die Osterfeiertage stehen vor der Tür – ähnlich wie zur Weihnachtszeit stehen Zeit mit Freunden und Familie, aber auch das Freudemachen im Vordergrund. Kein Wunder also, dass der deutsche Einzelhandel mit starken Umsätzen rechnet. Doch auch die Schokoladenfabrikanten haben Hochkonjunktur und freuen sich dabei nicht nur über die heimischen Abnehmer, sondern betreiben auch süßen Außenhandel mit dem Rest der Welt.
Mit dem größten Warnstreik seit 31 Jahren haben die Gewerkschaften EVG und ver.di am Montag dieser Woche den öffentlichen Verkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt. Tom Ungar, Daniel Rohde und Sebastian Franke werfen einen Blick auf diesen und vergangene Streiks, auf die Streiklust in unseren Nachbarländern und auf die aktuellen Zahlen zur Inflation, die bei den Lohnforderungen ja eine wesentliche Rolle spielt.
Am Montag fand der größte Warnstreik in Deutschland seit 31 Jahren statt. Die beiden Gewerkschaften EVG und Verdi legten dabei den öffentlichen Verkehr weitestgehend still. So kam nicht nur der gesamte Fernverkehr zum Erliegen, auch im Nahverkehr bewegte sich in sieben Bundesländern so gut wie nichts mehr und viele Flugreisende mussten sich auf Flugausfälle einstellen. Die Streikankündigung rief dabei reflexartig scharfe Kritik der Arbeitgeberseite hervor. Von einem völlig überzogenen, grundlosen und unnötigen Streik, der die Wirtschaft und das Ansehen Deutschlands beschädigt, war die Rede. Doch ist der wirtschaftliche Einfluss der Streiks tatsächlich so groß und erscheint ein Imageschaden für den Wirtschaftsstandort Deutschland realistisch, gerade im europäischen Vergleich?
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Bei all den Schlagzeilen rund um den Bankenmarkt in den vergangenen Wochen konnte man schon einmal den Überblick verlieren – doch die Nerven sollten dabei tunlichst beisammengehalten werden. Dieser Ansicht ist nicht nur unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski, der im Gespräch mit Franziska Biehl erklärt, warum die jüngsten Turbulenzen nicht die nächste große Bankenkrise bedeuten dürften, sondern auch der Fed-Vorsitzende Powell, der zwar vorsichtiger in die geldpolitische Zukunft schaut, an der Bereitschaft der US-Währungshüter, die Inflation zu bekämpfen, aber keine Zweifel lässt.
Die Preise für Wohnimmobilien sind im 4. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent gefallen und waren somit zwei Quartale in Folge rückläufig. Doch nicht alle Verkäufer mussten Ihre Preisvorstellungen in gleichem Umfang nach unten korrigieren. Im Neubausegment sind die Preise weniger stark gefallen. Auch in Zukunft wird die Preiskorrektur am Wohnimmobilienmarkt in den Segmenten unterschiedlich stark ausfallen.
Die Europäische Zentralbank lässt sich von den aktuellen Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht beirren und sattelt weitere 50 Basispunkte auf die Leitzinsen drauf. Das heißt aber nicht, dass die Währungshüter kein waches Auge auf die Stabilität des Finanzsystems werfen würden. Im Gespräch mit Sebastian Franke erläutert Carsten Brzeski die Denkweise der Zentralbanker und gibt einen Ausblick, wie lange die Politik immer höherer Zinsen wohl noch fortgeführt wird.
Mehr als ein Jahrzehnt mit Niedrig- und Negativzinsen und anderen unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen liegt hinter uns. Während dieser Phase verwiesen Vertreter des Finanzsektors immer wieder darauf, wie die Politik des billigen Geldes den Banken das Zinsergebnis verhagele. Doch mittlerweile haben die Zentralbanken rund um den Globus mit wenigen Ausnahmen die Phase der ultralockeren Geldpolitik hinter sich gelassen – und die Geschäftsbanken können nun sogar die Liquidität, die die Zentralbanken über ein Jahrzehnt lang billig in die Märkte gepumpt haben, wieder zu stattlichen Zinssätzen dort parken. Also alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen im Finanzsektor?
Nach wie vor sind deutlich mehr Männer als Frauen am Wertpapiermarkt aktiv – auch wenn im vergangenen Jahr mehr weibliche als männliche Aktiensparer hinzugekommen sind. Doch nicht nur am Aktien-, auch am Arbeitsmarkt zeigen sich nach wie vor strukturelle Unterschiede. Darüber, was diese Unterschiede für Gender Hours Gap und Gender Pay Gap bedeuten, sprechen Franziska Biehl und Sebastian Franke mit Ilse Munnikhof, Head of Investment Advice bei der ING Deutschland.
„Zeit ist Geld“ ist nicht nur ein wertvoller Ratschlag für junge Kaufleute, wie 1748 von Benjamin Franklin gegeben, sondern auch für Frauen – egal welchen Alters. Denn je größer der Unterschied zur monatlich geleisteten Arbeitszeit der männlichen Kollegen ausfällt, desto größer ist auch der Gender Pay Gap.