Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Im vergangenen Jahr hat die EZB die Leitzinsen in nur 6 Monaten um insgesamt 250 Basispunkte angehoben und steckt damit im aggressivsten Zinserhöhungszyklus, den der Euroraum je gesehen hat. Bis Zinserhöhungen, so umfangreich sie auch sein mögen, dann wirklich in niedrigerer Inflation resultieren, braucht es zwar einige Monate – doch die geldpolitischen Maßnahmen haben definitiv schon ihren Weg in die Realwirtschaft gefunden.
Gibt es wirklich vollkommene Information, perfekte Erwartungen und rationale Marktteilnehmer? Nicht alles, was in den volkswirtschaftlichen Kursen in der Uni gelehrt wurde, würden unsere Ökonomen in der Realität unterschreiben. Sebastian Franke und Franziska Biehl sprechen über in die Jahre gekommene Annahmen und neue Erkenntnisse – und darüber, warum die Europäische Zentralbank gut daran täte, sich insbesondere mit geldpolitischer Unsicherheit zu beschäftigen. Diese dürfte nämlich hoch sein, wenn man betrachtet, wie die Marktzinsen auf die jüngsten Zinsentscheidungen der EZB reagieren.
Die Deutschen und ihr Bargeld, das war lange eine ganz besondere Beziehung. Münzen und Scheine waren den Konsumenten hierzulande stärker ans Herz gewachsen als anders-wo in Europa. Als mit Eintritt der Corona-Pandemie 2020 Kontaktvermeidung das Gebot der Stunde war, nahm die bevorzugte Nutzung von Bargeld deutlich ab.
Der Abgesang auf die Globalisierung ertönt aktuell im Chor aus der ganzen Welt – zuletzt konnten die Klänge deutlich vom Weltwirtschaftsforum in Davos vernommen werden. Doch Deglobalisierung bedeutet noch lange nicht das Ende unserer vernetzten Welt, wie unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit Franziska Biehl erklärt. Das Stichwort könnte außerdem viel mehr „Regionalisierung“ lauten – also, Handel mit den weniger weit entfernt wirtschaftenden Nachbarn. Und wäre es wirklich Carstens Corner, wenn nicht auch die zu wünschen übrig lassende Kommunikation der EZB thematisiert würde?
Bis ein Produkt auf die Handelsfläche kommt, hat es oft mehr Kontinente bereist, als die meisten Menschen in so kurzer Zeit schaffen würden. Für ein Unternehmen arbeiten, das mehrere tausend Kilometer vom Wohnort entfernt ist, und diesen dennoch nicht verlassen? Die Globalisierung macht’s möglich – doch werden wir auch in Zukunft so stark vernetzt bleiben, oder wird die Welt wieder etwas kleiner?
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Wir hoffen, dass Sie sich während der Feiertage etwas erholen konnten, denn auch das Jahr 2023 wird ein wirtschaftlich spannendes. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski gibt im Gespräch mit Franziska Biehl einen Ausblick auf die vor uns liegenden Monate aus geldpolitischer Sicht – was fangen EZB und Fed mit den zuletzt niedrigeren Inflationsraten an? Um eines schon mal vorwegzugreifen: Wer, wie die Märkte, auf eine Trendwende der EZB wettet, könnte enttäuscht werden. Außerdem sprechen unsere Ökonomen darüber, warum die kurzfristig weniger schlechten Konjunkturaussichten eher zum Durch- statt zum Aufatmen anregen sollten. Denn langfristig warten auf Deutschland nach wie vor strukturelle Herausforderungen.
Hatschi – Gesundheit! Es ist wieder Erkältungszeit, daran ändert auch der warme Winter nichts. Naja, wenigstens liegt die Corona-Pandemie hinter uns. So könnte man jedenfalls denken, zumal im Laufe des Jahres 2022 bereits viele einschränkende Regelungen zur Pandemiebekämpfung ausgelaufen sind. Ein Blick auf die gerade veröffentlichte Krankenstandstatistik des Bundesgesundheitsministeriums wirft allerdings die Frage auf, ob wir uns nicht zu früh gefreut haben.
Dass das ökonomische Jahr 2022 so laufen würde, wie es gelaufen ist, konnte niemand erwarten. Oder doch? Unsere Volkswirte lassen in dieser Folge das fast abgelaufene Jahr Revue passieren und blicken zurück auf die Prognosen, die sie Ende 2021 abgegeben haben. Corona, Inflation, geopolitische Spannungen… Hören Sie rein und machen Sie sich selbst ein Bild, wo wir richtig lagen – und wo daneben. Und unsere Einschätzungen für 2023 gibt es gleich noch mit dazu.
Bereits in der Vergangenheit hatte sich immer wieder gezeigt, dass das selbstverstandene „Land der Sparer“ europaweit einen der höchsten Anteile von Menschen ohne jegliche Ersparnisse aufwies. Als im Zuge der Pandemiebekämpfung diverse Anlässe für Geldausgaben weggefallen waren, sank dieser Anteil jedoch innerhalb eines Jahres von über 30 Prozent auf rund ein Viertel.