Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Weder sportlich noch wirtschaftlich hat die Europafußballmeisterschaft 2024 Deutschland ein Sommermärchen beschert – was nicht bedeutet, dass der wirtschaftliche Einfluss des Events gleich Null war. Während der Rest der Welt von „Swiftflation“ spricht, scheint die selbsternannte Fußballnation ihrem Namen treu zu bleiben – die „Meisterschaftsflation“ könnte hierzulande schwerer wiegen.
Riecht das noch jemand? Riecht gefährlich stark nach…Stagflation? Die deutsche Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal schlechter entwickelt als erwartet, während die Juli-Inflation nach oben überrascht hat – schwierig, bei dieser Kombination einen kühlen Kopf zu bewahren. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, wie aus dem kleinen Wachstumsminus zwar noch eine schwarze Null werden könnte, warum aber auch das nicht ausreichen wird, um den europäischen Zentralbankern die Sommerferien zu versüßen. Insbesondere, weil die wirtschaftliche Divergenz zwischen den Eurozone-Ländern immer gravierender zu werden droht.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Auf Trump wurde nicht nur verbal geschossen, Joe Biden ist nach einigem Hin und Her zurückgetreten und mit der potenziellen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris steigen zumindest wieder die Chancen auf einen Sieg im November für die Demokraten. Doch was hat es mit dem Strategiepapier „Projekt 2025“ für die Republikaner auf sich und warum könnte das tiefgreifende Änderungen im Politik-System zur Folge haben? Carsten Brzeski ordnet im Gespräch mit Inga Fechner die jüngsten Geschehnisse in den USA ein und erklärt die möglichen Implikationen auf Politik und Wirtschaft.
Die jüngsten Überprüfungen geltender Zölle auf unterschiedlichste Importprodukte auf der Welt und die bereits bekannt gegebenen Erhöhungen beispielsweise seitens der USA auf chinesische Elektroautos fachen die Debatte über eine De-Globalisierung der Weltwirtschaft wieder an. Auch der Präsidentschaftswahlkampf in den USA trägt nicht zur Entspannung an der Handelsfront bei. Doch trotz all der Veränderungen und dem verstärkten Fokus zahlreicher Länder auf Selbstversorgungsmöglichkeiten in kritischen Bereichen, sprechen die Fakten nicht für eine De-Globalisierung, sondern für sich ständig verändernden Lieferketten.
Keine Änderung an den Leitzinsen, keine Aussage zum künftigen geldpolitischen Pfad: Die Europäische Zentralbank hielt auf ihrer Ratssitzung in dieser Woche die Füße still. Carsten Brzeski und Sebastian Franke ordnen diese Entscheidung und die Aussagen auf der zugehörigen Pressekonferenz ein und blicken voraus auf die nächste Sitzung im September.
Was machen deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der veränderten geopolitischen Lage mit ihrem Geld – und was sollte der Staat ihrer Ansicht nach tun?
Die zweite Runde der Parlamentswahlen entpuppte sich als echte Überraschungskiste – der befürchtete Durchmarsch der Rechtspopulisten blieb aus, stattdessen sammelte das Linksbündnis die meisten Stimmen. Eine absolute Mehrheit gab es allerdings nicht. Inga Fechner und Franziska Biehl sprechen darüber, was die daraus resultierende Hängepartie für Frankreich und Europa bedeutet. Außerdem prüfen unsere Ökonominnen, wie viel Turbo wirklich in der neu angekündigten Wachstumsinitiative der Ampelregierung steckt.
Die US-Wirtschaft kühlt sich langsam ab. Schwache Zahlen im verarbeitenden Gewerbe, im Bau, aber auch eine stärkere Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt machen eine erste Zinssenkung im September wahrscheinlicher. Dennoch erwarten wir, dass die US-Wirtschaft dieses Jahr um 2,4 % wächst. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte es dagegen mit Ach und Krach über die 0-Linie schaffen. Woher kommen die Unterschiede? Unter anderem auch durch die Risikobereitschaft und das Mindset. Denn Risikokapitalinvestitionen werden hierzulande nach wie vor stärker gescheut als in Übersee.
Die Ergebnisse der ersten Runde der Neuwahlen in Frankreich resultierten in einer Erleichterungsrallye an den Finanzmärkten. Begründet war die allerdings nicht, wie unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit Franziska Biehl erklärt. Außerdem nehmen unsere Ökonomen den leichten Rückgang der Inflation positiv zur Kenntnis – mehr haben die beiden angesichts des nach wie vor hohen Preisdrucks für die Juni-Zahlen allerdings nicht übrig. Auch im EZB-Rat dürfte es vor diesem Hintergrund Raum für Diskussion geben. Während die Zentralbanker gerade frisch aus Sintra zurückgekehrt sind, kam gemeinsam mit den Protokollen zur Juni-Sitzung die intern herrschende Divergenz ans Licht.