Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Man nehme anziehende Inflation und gebe starkes Lohnwachstum hinzu – ein einfaches Rezept, um den Ratsmitgliedern der EZB Kopfschmerzen zu bereiten. Was wohl passiert, wenn man noch eine graduelle wirtschaftliche Erholung hinzugibt? Vor diesem Hintergrund sprechen Sebastian Franke und Franziska Biehl in dieser Woche über die jüngsten Veröffentlichungen zu Preisentwicklung, Lohnwachstum und zur Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten.
Nach 4,5 Prozent im letzten Quartal 2023 sind die Löhne in der Eurozone im ersten Quartal 2024 sogar um 4,7 Prozent gestiegen, getrieben vor allem von einem Anstieg in Deutschland. So erfreulich diese Entwicklung aus Arbeitnehmersicht ist, bereitet sie der Europäischen Zentralbank vermutlich doch etwas Kopfzerbrechen.
Spätestens seit dem Durchbruch von Chat-GPT Ende 2022 hat sich ein echter Goldrausch rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt. Die Technologie weckt sowohl Ängste, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, als auch Hoffnungen, insbesondere im Hinblick auf die erwarteten Produktivitätssteigerungen. Die Angst vor „Disruption“ ist hoch. Doch wir erwarten weder massive Arbeitsplatzverluste noch einen massiven Produktivitätsboom.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Das deutsch-polnische Handelsvolumen steigt seit Jahren, während die USA China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner im 1. Quartal abgelöst haben. Aber holen wir uns angesichts der US-amerikanischen Zoll- und Handelspolitik damit nicht das nächste Problem ins Boot? Und warum ist das herstellende Gewerbe eigentlich so wichtig, dass es einen Handelsstreit rechtfertigt? Darüber sprechen Carsten Brzeski und Inga Fechner. Außerdem: ob die Zinsprognose für das Juni-EZB-Treffen noch steht.
Die USA haben China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner abgelöst, und das auf Quartalsbasis gesehen schon das dritte Mal in Folge. Seit dem dritten Quartal 2023 liegt der Außenhandel – die gesamten Exporte und Importe – mit den USA leicht über dem Gesamthandel mit China. Auf das Gesamtjahr 2023 gesehen war China noch Deutschlands wichtigster Handelspartner, wenn auch der Abstand zu den USA nur noch 1,9 Milliarden Euro betrug. Im Jahr davor waren es noch 50 Milliarden Euro. Quartalsweiser Einbruch oder neuer Trend?
Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr zu Wahlen aufgerufen, unter anderem in Indien, der EU und den USA. Wie sich die EU-Wahl auf die Konjunktur auswirkt und warum die Wahl so wichtig ist, erläutert Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner. Außerdem: was die jüngsten US-Inflationszahlen für die Zinspolitik bedeuten, Divergenz zwischen der EZB und der FED, und neuer Zwist im Handelsstreit zwischen China und den USA.
Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr dazu aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten. Auch hierzulande dürfen wir alle am 09. Juni unser Kreuz setzen, um die Zukunft Europas mitzugestalten. Immer häufiger wurde in den vergangenen Wochen davor gewarnt, die anstehende Europawahl zur Protestwahl werden zu lassen – nicht nur der Blick auf die aktuelle Zufriedenheit mit der Politik in der EU, sondern auch auf Deutschlands wirtschaftlichen Gesundheitszustand erklärt wieso.
Nächsten Monat startet die Fußball-Europameisterschaft – und von unseren Ökonomen gibt es in dieser Woche eine etwas andere Art der EM-Vorbereitung. Welcher aktuelle Kader ist der wertvollste? Und lässt sich daraus möglicherweise bereits ein möglicherer Turnier-Favorit ableiten? Sebastian Franke und Franziska Biehl tauschen sich außerdem über die unterschiedliche Zahlungsbereitschaft für den Sieg der jeweiligen Nationalmannschaft in verschiedenen Ländern aus. Und wenn wir schon vom Meister sein sprechen – wie steht es eigentlich um die deutsche Industrie?
Die Erwartungen an Künstliche Intelligenz sind hoch. So soll KI die Arbeitswelt revolutionieren, Prozesse erleichtern und zu massiven Produktivitätsgewinnen führen. Doch trotz des zunehmenden Einsatzes von KI und des generellen technologischen Fortschritts in den letzten Jahren ist das Produktivitätswachstum in vielen entwickelten Volkswirtschaften relativ langsam gewesen, während sich Arbeitslosenquoten auf historischen Tiefstständen befinden. Gibt es also gar keinen KI-Effekt?