Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Nach dem Zoll-Schock von Anfang April kam ziemlich schnell die Atempause: Ein Großteil der von der US-Regierung angekündigten Zölle wurde für 90 Tage ausgesetzt, um in dieser Zeit neue Handelsabkommen zu schließen. Das ist nun passiert. Inga Fechner und Sebastian Franke werfen einen Blick auf die Einigungen zwischen den USA und Großbritannien bzw. China und haben auch bei der ersten Regierungserklärung des neuen Bundeskanzlers genau hingehört.
Weniger als zwei Wochen ist die neue Regierung im Amt, doch die Liste an To-dos ist lang. Zur Finanzierung der Vorhaben stand da die Präsentation der Steuerschätzung, die zweimal im Jahr vom Finanzminister vorgestellt wird, ganz oben. Denn die Steuerschätzung stellt eine wesentliche Grundlage für die Haushaltsplanung der Regierung dar. Da die zukünftigen Steuereinnahmen von unterschiedlichsten Faktoren wie dem Wirtschaftswachstum, der Inflation oder der Arbeitslosigkeit, aber auch von zukünftigen Steuerentlastungen oder -erhöhungen abhängen, muss eine Schätzung her, auf deren Basis die Regierung ihren Haushalt und ihre Pläne umsetzen kann. Gibt es genug finanziellen Spielraum für eine Unternehmenssteuersenkung oder den steuerfreien Zuverdienst von bis zu 2.000 Euro für Rentner?
Mit dem Wort „holprig“ kann man nicht nur den Start der neuen Bundesregierung beschreiben. Carsten Brzeski und Sebastian Franke sprechen über die Marktreaktion auf die missglückte Kanzlerwahl, den generellen Umgang der Finanzmärkte mit Unsicherheit, den Arbeitsmarkt – aber auch über etwas, das derzeit zumindest auf den ersten Blick ganz langweilig und planmäßig verläuft, nämlich den Rückgang der Inflationsrate.
Der März 2025 brachte dem verarbeitenden Gewerbe in Deutschland einen Lichtblick: Auftragseingang und Umsatz entwickelten sich positiv. Die deutschen Exporte sind sogar im fünften Monat in Folge gestiegen. Die Importe lagen trotz eines leichten Rückgangs höher als im März 2024. Aber sind die zuletzt etwas besseren Zahlen wirklich ein Grund für Frühlingsgefühle? Ein Blick auf unseren Chart der Woche hilft bei der Einordnung.
Hinter uns liegen drei Monate Zollchaos und Unsicherheit – oder, um es anders zu sagen: hinter uns liegen 100 Tage Trump. Inga Fechner lässt die vergangenen drei Monate im Gespräch mit Franziska Biehl Revue passieren – was ist an der Handelsfront passiert und was dürfen wir noch erwarten? Außerdem sprechen unsere Ökonominnen über das Ende des deutschen Beschäftigungswunders und beantworten die Frage, inwiefern KI zur Hilfe kommen kann.
Beschäftigungswunder war gestern. Abkühlung am Arbeitsmarkt ist heute. In den letzten Monaten hat sich der deutsche Arbeitsmarkt vom Rückhalt zur Last der Konjunktur entwickelt. In Anbetracht des rasanten Fortschritts, den die künstliche Intelligenz (KI) in den vergangenen Jahren gemacht hat, stellt sich die Frage, ob die KI die Abkühlung am Arbeitsmarkt, sowohl insgesamt als auch insbesondere in der Industrie, abfedern könnte.
Beschäftigungswunder war gestern. Abkühlung am Arbeitsmarkt ist heute. In den letzten Monaten hat sich der deutsche Arbeitsmarkt vom Rückhalt zur Last der Konjunktur entwickelt.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Positive Überraschungen sind, vor allem aktuell, gern gesehen – doch die positive Überraschung dieser Woche rund um den ifo-Index gibt unseren Ökonomen ein kleines Rätsel auf. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, warum hier einige Puzzleteile nicht so richtig zusammenpassen wollen. Außerdem legen unsere Ökonomen nachträglich etwas in die Osternester. Schokolade gibt es dabei zwar nicht, dafür aber eines der höchsten Güter der Märkte. Die Unabhängigkeit der Notenbanken. An der kann so schnell nämlich nicht gerüttelt werden.
Wenn etwas vorbei geht, neigt man dazu, die Vergangenheit zu romantisieren. Schlechte Erinnerungen werden ausgeblendet und die rosaroten Momente bleiben. So ähnlich geht es auch uns Ökonomen, wenn wir auf die Makrowelt von März schauen, in der es für einen kurzen Moment Konjunkturoptimismus statt Zollgewitter und Vertrauensschwierigkeiten hieß. Doch auch in dieser „alten“ Makrowelt war nicht alles eitel Sonnenschein. Das zeigen die Ergebnisse des Bank Lending Survey der EZB.