Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Diese Folge hat mehr zu bieten, als die ersten Minuten vermuten lassen. Chefvolkswirt Carsten Brzeski spricht mit Sebastian Franke über die Dauerkrise in Frankreich – und warum Deutschland dabei keineswegs in Schadenfreude verfallen sollte. Doch damit nicht genug: Es kommt zum Wiedersehen mit dem absoluten Lieblingsgast des Podcasts – Ulf Schmücker aus dem Corporate Sales Team der ING. Gemeinsam mit Franziska Biehl diskutieren die drei, wie das aktuell hohe Maß an Unsicherheit die Märkte beeinflusst, welche Rolle Transformation spielt und welche persönlichen Highlights Ulf aus den vergangenen Jahrzehnten mitgenommen hat.
Die kürzeste Ehe der Welt soll nur rund drei Minuten gehalten haben. Nur unwesentlich länger dauerte es, bis die am Sonntagabend ernannte Regierung Frankreichs wieder den Rücktritt verkündete. Frankreich steckt tief in der Regierungskrise und was auf den ersten Blick wie ein nationales Problem aussehen mag, könnte sich zur Belastung für die ganze Eurozone entwickeln. In jedem Fall täte Deutschland gut daran, die angespannte (haushalts-)politische Lage in Frankreich als Negativbeispiel zu betrachten.
In den USA haben zahlreiche Bundesbehörden die Arbeit eingestellt. Weil der Kongress nicht rechtzeitig einen neuen Haushalt beschlossen hat, fehlt nun die Grundlage dafür, Geld auszugeben und Mitarbeiter zu bezahlen. Ein solcher „government shutdown“ ist dort nicht so ungewöhnlich und kommt alle paar Jahre vor – aber wie „business as usual“ fühlt sich die aktuelle Ausgabe trotzdem nicht an. Wir sprechen außerdem über mögliche Auswirkungen auf den US-Dollar – und somit indirekt auf den Euro und die hiesige Inflation.
Die Erwerbstätigenquote von Frauen in den östlichen und westlichen Bundesländern hat sich angeglichen und liegt in Deutschland insgesamt außerdem um 30 Prozent höher als direkt nach der Wiedervereinigung. Das teilte das Statistische Bundesamt in dieser Woche im Rahmen einer Reihe von Veröffentlichungen zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit mit.
Der Sommer ist vorbei, die gute Laune auch – das scheint zumindest für Deutschlands Chefetagen zu gelten. Deutschlands prominentester Frühindikator hat seinen zuletzt ohnehin schwer nachvollziehbaren Aufwärtstrend aufgegeben. Im Gespräch mit Sebastian Franke erklärt Franziska Biehl, warum sich Optimismus nicht dauerhaft auf Vorschuss halten lässt. Außerdem sprechen unsere Ökonomen über die anhaltend schwache Verbraucherstimmung, über Zinsentwicklung und Unsicherheit – und darüber, was all das für die Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt bedeuten dürfte.
Die Erholung am deutschen Immobilienmarkts hat sich im 2. Quartal fortgesetzt – wenn auch nicht mit zunehmendem Tempo. Eine Kombination aus leicht steigenden Kreditzinsen, steigenden Immobilienpreisen und weniger starkem Lohnwachstum belastet die Erschwinglichkeit und dämpft die Nachfrage. Mit Blick auf die Zukunft dürfte der Aufwärtsdruck auf die Preise sich dennoch fortsetzen – und zwar vor allem strukturell getrieben.
All eyes on the Fed – wie erwartet hat die Fed die Zinsen in dieser Woche zum ersten Mal in diesem Jahr gesenkt. Grund dafür war nicht etwa politischer Druck, sondern vor allem der sich abschwächende Arbeitsmarkt. Im Gespräch mit Moritz Manthey erklärt Franziska Biehl, wie es auf der anderen Seite des Atlantiks von nun an geldpolitisch weitergehen dürfte. Außerdem öffnen unsere Ökonomen die Tore und erlauben einen Blick hinter die volkswirtschaftlichen Kulissen.
Deutschland gilt traditionell als Mieterland. Die Bundesrepublik ist bei der Wohneigentumsquote das Schlusslicht im europäischen Vergleich. Eine Trendwende ist bislang nicht erkennbar. Im Gegenteil: Die Quote ist weiter gesunken.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Nach der Ratssitzung im Juni hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde verkündet, dass sich die EZB mit dem aktuellen Dreiklang von Leitzinsen, Wachstum und Inflation „in a good place“ befinde. Und auch, wenn Lagarde die Handlungsbereitschaft der EZB betont, diesen „good place“ nötigenfalls auch mit Zinsschritten zu verteidigen, bleiben die Leitzinsen nach der aktuellen Ratssitzung unverändert. Das war allgemein so erwartet worden, auch wenn Carsten Brzeski im Gespräch mit Sebastian Franke immer noch der Meinung ist, dass es auch Gründe für eine weitere Zinssenkung gegeben hätte. Und auch für die Zukunft will er nicht ausschließen, dass die EZB doch noch zum Handeln gezwungen sein könnte, wenn sich die Dynamik bei Wachstum und Inflation schwächer zeigen sollte als gedacht.