Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Während deutsche Arbeitnehmer im Durchschnitt 11 Jahre lang denselben Job ausüben, legt Angela Merkel nun nach rund 16 Jahren das Kanzleramt nieder. Auch im Vergleich mit der Amtsdauer anderer Regierungschefs in der EU liegt die Kanzlerin weit vorne. Wer kann es mit dem Durchhaltevermögen der mächtigsten Frau der Welt aufnehmen?
Während in einigen Ländern die letzten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus fallen, schaut man hierzulande eher besorgt in Richtung der kalten Monate. Doch woran liegt das? Beim Blick auf die öffnenden Länder kommen Franziska Biehl und Sebastian Franke zu dem Schluss, dass das Geheimnis wohl gar keines ist: Es muss schlicht und einfach mehr geimpft werden.
Im vergangenen Jahr ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Deutschland gesunken und das Vertrauen in die Regierung lag niedriger als noch im Jahr 2019. Was zunächst scheinen mag, wie zwei völlig voneinander losgelöste Informationen, ist Bestandteil der Economics of Trust. Ist der Wohlstand einer Volkswirtschaft auch eine Frage des Vertrauens?
Die Europäische Zentralbank verringert das Tempo ihrer Anleihekäufe unter dem Krisenprogramm PEPP und erkennt das Risiko einer höheren Inflationsrate an. Was das bedeutet und warum die Ära des extrem billigen Geldes trotzdem noch lange nicht vorbei ist, analysiert Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Gespräch mit Inga Fechner. Außerdem: Was würde passieren, wenn die EZB die geldpolitischen Zügel doch schneller straffer anziehen müsste? Und ist angesichts steigender Wachstums- und Inflationsraten das japanische Szenario noch intakt?
Die Bundestagswahl steht vor der Tür und in einem Punkt sind sich alle großen Parteien einig: Deutschland braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Und nicht nur das, die meisten Parteien planen scheinbar auch, auf verschiedenste Weise die Eigentumsquote zu erhöhen. Tatsächlich ist der Anteil an Eigenheimbesitzern in Deutschland so gering wie in keinem anderen Land der Eurozone, was unter anderem der Grund dafür sein dürfte, dass bei relativ geringer Einkommensungleichheit die Ungleichheit der Vermögensverteilung auf dem höchsten Niveau derselbigen liegt.
Über 5 Prozent in den USA, fast 4 Prozent in Deutschland: Die Inflationsraten gehen derzeit durch die Decke. Während die Fed schon den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik vorbereitet, will die Europäische Zentralbank noch nichts davon wissen. Im Gespräch mit Sebastian Franke erklärt Carsten Brzeski, warum für die EZB die niedrigen Inflationsprognosen der kommenden Jahre wichtiger sind als die hohen Zahlen im Hier und Jetzt.
Die Inflationsrate lag in den vergangenen Monaten so hoch wie lange nicht mehr. In diesem Zusammenhang wird gerne auf die temporären Sondereffekte verwiesen. Aber auch sogenannte Zweitrunden-Effekte, die zu einem persistenteren Preisanstieg und somit zu langfristig höherer Inflation führen könnten, kamen zuletzt zur Sprache.
Warum sollte man am Aktienmarkt investieren? Und warum sollten sich gerade Frauen für die Geldanlage interessieren? Ilse Munnikhof, Expertise Lead Investment Advice bei der ING Deutschland, erklärt im Gespräch mit Inga Fechner und Franziska Biehl, worauf es ankommt, wenn man den ersten Schritt am Wertpapiermarkt plant und wie man das Thema „Investieren“ auch den Jüngsten vermitteln kann. Außerdem stellt Sie klar, dass mutig und geduldig sein nicht nur auf dem Finanzmarkt, sondern auch in der Karriereplanung den entscheidenden Unterschied machen könnte.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Die deutsche Wirtschaft hat sich zwischen April und Juni dieses Jahres zunehmend von den Auswirkungen der Pandemie erholt. Die ursprüngliche Schätzung für das zweite Quartal wurde mit 0,1 Prozentpunkten sogar leicht nach oben revidiert, womit das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent gestiegen ist. Doch insgesamt bleibt die Wirtschaftsleistung noch unter dem Vorkrisenniveau. Ein Faktor könnte dabei vor allem dem produzierenden Gewerbe bei der Erholungsparty einen Strich durch die Rechnung machen: die anhaltenden Lieferkettenprobleme.