Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
In diesem Monat wird die EZB den Leitzins zum ersten Mal seit 11 Jahren erhöhen – in Erwartung an den Zinsschritt haben die Kapitalmarktzinsen bereits seit Jahresbeginn deutlich angezogen und auch die Zinsen für Wohnbaukredite sind gestiegen. Unsere Ökonominnen Inga Fechner und Franziska Biehl diskutieren, was das für die Nachfrage am Immobilienmarkt bedeutet. War’s das jetzt mit dem Immobilienboom? Was passiert mit der Nachfrage nach Immobilienkrediten, Häuserpreisen und welche Rolle spielen regulatorische Anforderungen?
1 min
Lesedauer
Quelle: Refinitiv, ING Economic & Financial Analysis. Mai-Wert für Effektivzinssätze vorläufig.
Nach Jahren geprägt von Negativ-, Null- und Niedrigzinsen haben Zentralbanken die Zinswende eingeleitet. Auch die EZB kann sich diesem Sog nicht mehr entziehen. Was bedeutet das für die Nachfrage am Immobilienmarkt? War’s das jetzt mit dem Immobilienboom? Nein, denn die Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch.
Zum ersten Mal seit Januar ist die Inflation im Juni leicht zurückgegangen. Aber Inga Fechner und Sebastian Franke sind sich einig: Das ist noch nicht der Anfang vom Ende hoher Preissteigerungen. Zu Beginn der Urlaubszeit tauschen sich unsere Ökonomen außerdem über Wartezeiten an Flughäfen, den Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket aus – und geben einen Ausblick auf ihre persönliche Urlaubsplanung.
1 min
Lesedauer
Quelle: Refinitiv; ING Economic & Financial Analysis
Mit der Ankündigung der Zinswende im Euroraum ab Juli ging ein deutlicher Renditeanstieg am Staatsanleihemarkt einher – insbesondere für die südlichen Länder der Eurozone. Die Differenz zur Rendite deutscher Staatsanleihen wächst und die EZB zeigt sich angespannt. Gegen Fragmentierungsrisiken vorgehen? Ja, bitte! Sorge vor einer erneuten Eurokrise? Das ist unserer Ansicht nach übertrieben.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Im Frankfurter Ostend brennt die Luft – das ist nicht nur auf dem Thermometer sichtbar, sondern vor allem dadurch, dass die EZB in der vergangenen Woche eine Notfallsitzung einberufen hat, um ein neues Anti-Fragmentierungs-Programm abzustimmen. Die Juli-Sitzung der EZB dürfte nun doch um einiges spannender werden als noch vor zwei Wochen angenommen. Auf der anderen Seite des Atlantiks hat die Fed noch einmal deutlich am Leitzins geschraubt, um die hohe Inflation zu bekämpfen – unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, wieso das zunächst eher das Wirtschaftswachstum, als das Preisniveau dämpfen dürfte. Auch unter steigenden Temperaturen lohnt es sich, einen kühlen Kopf zu bewahren…
Begleitet von reichlich Expertenkritik, aber von vielen Autofahrern sehnsüchtig herbeigesehnt, trat am 1. Juni der sogenannte Tankrabatt in Kraft. Bis zum 31. August ist der Energiesteuersatz für Benzin um knapp 30 Cent, für Dieselkraftstoff um rund 14 Cent je Liter herabgesetzt, um Verbraucher im Hinblick auf die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise zu entlasten. Doch je näher die Zeit des Tankrabatts rückte, desto vernehmlicher wurde der Verdruss der Tankstellenkunden.
3 min
Lesedauer
Quelle: Refinitiv, ING Economic & Financial Analysis
Derzeit überschlagen sich die Erwartungen an die Zinsanstiegsaktivitäten von Zentralbanken. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanliehen stieg seit Wochenbeginn auf bis zu 3,4 Prozent, die der deutschen Anleihen zwischenzeitlich um satte 30 Basispunkte auf 1,8 Prozent. Weil die Inflation im Mai in den USA letzte Woche entgegen den Erwartungen weiter gestiegen ist – 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr stehen zu Buche, die Kerninflation ohne Energie- und Lebensmittelpreise liegt bei 6 Prozent – haben Finanzmarktakteure ihre Erwartungen an die US-amerikanische Notenbank Fed deutlich nach oben geschraubt. Und die Fed hat am Mittwoch dieser Woche geliefert, nach dem Leitzinsanstieg um 50 Basispunkte hat die Fed tatsächlich mit 75 Basispunkten nachgelegt, im Juli könnten nochmals 75 Basispunkte folgen.
Die Probleme im Automobilsektor halten an – Zero-Covid in China, Halbleiterengpässe und Ukraine-Krieg belasten die Branche nach wie vor. Während Automobilhersteller Rekordgewinne vermelden, leiden vor allem Zulieferer unter der angespannten Lage. Doch trotz gestiegener Inflation trifft eine hohe Nachfrage noch auf ein verknapptes Angebot. Warum es außerdem dauert, bis sich alternative Verkehrskonzepte durchsetzen, Elektroautos im wenig preissensitiven Segment gut ohne Förderung auskommen und der Kampf um Rohstoffe zunimmt, darüber spricht Inga Fechner mit Thorsten Mehltretter, Global Lead Automotive Sector bei der ING, und Jens Brokate, Industry Specialist Automotive Sector bei der ING.
Die Zeit der unkonventionellen Geldpolitik wird in drei Wochen enden, die der negativen Zinsen vorm Herbst – und die Zeit, in der Weisheiten vorangegangener Zentralbankpräsidenten etwas wert waren, endete an diesem Donnerstag. Die EZB legt sich nämlich sehr wohl im Vorhinein fest. Die erste Zinserhöhung wird im Juli erfolgen, im September wird dann noch einmal nachgelegt. Wie hoch wird der zweite Zinsschritt sein und was kommt danach? Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski nimmt uns im Gespräch mit Franziska Biehl auf die vor uns liegende geldpolitische Reise mit.