Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
Nach der Ratssitzung im Juni hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde verkündet, dass sich die EZB mit dem aktuellen Dreiklang von Leitzinsen, Wachstum und Inflation „in a good place“ befinde. Und auch, wenn Lagarde die Handlungsbereitschaft der EZB betont, diesen „good place“ nötigenfalls auch mit Zinsschritten zu verteidigen, bleiben die Leitzinsen nach der aktuellen Ratssitzung unverändert. Das war allgemein so erwartet worden, auch wenn Carsten Brzeski im Gespräch mit Sebastian Franke immer noch der Meinung ist, dass es auch Gründe für eine weitere Zinssenkung gegeben hätte. Und auch für die Zukunft will er nicht ausschließen, dass die EZB doch noch zum Handeln gezwungen sein könnte, wenn sich die Dynamik bei Wachstum und Inflation schwächer zeigen sollte als gedacht.
Als Christine Lagarde in diesem Jahr den „Global-Euro Moment“ ausrief, war ihre Botschaft klar und ambitioniert: Europa sollte seine wirtschaftliche Stärke in größeren finanziellen Einfluss umwandeln – durch das Vertiefen von Handelsbeziehungen und den Abbau von Hürden.
Zum ersten Mal seit Jahresbeginn zieht die Preissteigerungsrate wieder an. Und zum ersten Mal seit 10 Jahren hat die Zahl der Arbeitslosen hierzulande wieder die 3-Millionen-Marke erreicht. Carsten Brzeski ist aber der Meinung, dass nur eine dieser beiden Entwicklungen von Dauer sein wird – welche, das verrät er im Gespräch mit Sebastian Franke. Außerdem blicken wir auf die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche und darauf, welche Rolle dabei die festgefahrene politische Situation in Frankreich spielen wird.
Zum ersten Mal im Jahr 2025 ist die Inflation wieder angestiegen: Nach 2,0 Prozent im Juni und Juli lag der Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamts im August um 2,2 Prozent über dem Vorjahresmonat. Auch der harmonisierte europäische Index HICP lag für Deutschland bei einem Plus von 2,1 Prozent nach 1,8 Prozent im Juli.
Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung kannten noch bis in die 2010er Jahre nur eine Richtung: abwärts. Dass Deutschland schrumpfen würde, galt als ausgemacht. Es kam aber anders – tatsächlich lebten hierzulande noch nie mehr Menschen als derzeit. Wie es dazu kam und was das vor allem für die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung bedeutet, darüber sprechen Moritz Manthey und Sebastian Franke in Folge 319 unseres Podcasts. Außerdem geht es um die Diskrepanz zwischen enttäuschenden BIP-Zahlen und optimistischen Stimmungsindikatoren.
Angesichts einer sich wandelnden Sicherheitslage wird Europa künftig mehr Geld für seine Verteidigung aufwenden müssen. Nachdem vor allem die USA schon lange höhere Rüstungsausgaben von ihren europäischen NATO-Partnern gefordert hatten, sind es nun ironischerweise ausgerechnet Fragen hinsichtlich der strategischen Verlässlichkeit der Amerikaner, die Europa Beine machen.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Während sich zu Beginn der Woche Europas politische Elite im Oval Office von Donald Trump versammelte, um an der Seite von Präsident Selenskyj für Frieden in der Ukraine zu kämpfen, trifft sich die geldpolitische Prominenz zum Ende der Woche im Rahmen des Jackson Hole Symposiums, um über die Zukunft der Geldpolitik zu diskutieren. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, welche Signale der Fed-Vorsitzende Powell während seiner letzten Jackson-Hole-Rede senden dürfte und ob eine Abrechnung mit Präsident Trump erwartet werden darf. Außerdem werfen unsere Ökonomen einen Blick auf die EZB und die kippende Zinssenkungswahrscheinlichkeit in der Eurozone.
Berlin bleibt Spitze und ist zum 11. Mal in Folge das innovativste Bundesland im ING Deutschland Innovationsindex. Unter der Oberfläche bewegt sich allerdings einiges und vor allem der voranschreitende Ausbau des Glasfasernetzwerkes überbrückt endlich Innovationsrückstände.
In den USA nimmt der politische Druck auf Institutionen und Unternehmen weiter zu – sicher sein dürften fürs Erste allerdings die für die Erhebung des Verbraucherpreisindex zuständigen Statistiker. Denn auf den ersten Blick sieht es bei der US-Inflation für Juli nicht nach dramatischen Zoll-bedingten Preissteigerungen aus. Unser Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärt im Gespräch mit Franziska Biehl, warum man sich hier aber noch nicht zu früh freuen sollte, und warum der Weg für die nächste Zinssenkung der Fed im September dennoch geebnet ist. Außerdem ziehen unsere Ökonomen eine Bilanz der ersten 100 Tage Friedrich Merz – und geben ihm für echte Veränderung lieber noch weitere 100 Tage Zeit.